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75 Jahre Press Camp

Als im Graf von Faber-Castell’schen Schloss Geschichte geschrieben wurde

„Zu acht oder zehnt in einem Raum zusammengepfercht... sind sie gezwungen in sanitären Verhältnissen zu leben, die alles andere als sanitär sind und die der Staat New York in Sing-Sing niemals durchgehen lassen würde.“

Mit dem Hochsicherheitsgefängnis “Sing-Sing" in New York vergleicht der US-amerikanische Publizist und Journalist William L. Shirer die herrschenden Verhältnisse im Graf von Faber-Castell’schen Schloss zu Zeiten des Press Camps während der Nürnberger Prozesse.

Die Verfahren vor dem Internationalen Militärgerichtshof (IMG) sind beispielhaft für die Verfolgung von Kriegsverbrechen und stellen bis heute ein einmaliges Medienereignis dar, welches internationale Aufmerksamkeit erregte.


Um die „Stunde Null“ und die damit verbundene Atmosphäre zu dokumentieren, reisten hunderte Berichterstattende aus aller Welt in die heutige Frankenmetropole. Die intellektuelle Elite des Journalismus, der Literatur und Fotografie verfolgte die Nürnberger Prozesse von der Pressetribüne im Saal 600 des Justizgebäudes in Nürnberg aus. Zu den prominentesten Beobachtern gehörten Rebecca West, Nora Waln, John dos Passos, die im Exil lebenden Deutschen wie Erika Mann, Willy Brandt und Erich Kästner sowie die sowjetischen Pressevertreter Boris Polewoi und Jewgeni Chaldej.


Unterkunft fand die Mehrheit der Medienvertreterinnen und -vertreter während dieser Zeit im Graf von Faber-Castell’schen Schloss, das von der US-Armee zum Press Camp umfunktioniert und von 1945 bis 1949 als solches genutzt wurde.